Die Medien
Ein kleiner Wegweiser für die Irritierten
Reverend V. Noir
Als Priester der Church of Satan und Medienrepräsentant für den deutschsprachigen Raum bekomme ich immer wieder Anfragen von Radio- und Fernsehsendern aus dem europäischen Umfeld. Eigentlich sollte man denken, dass dies positiv ist und genau aus meiner Position als Agent heraus kann ich so den Medien Rede und Antwort stehen.
Die Erfahrung aus den Jahren zeigt auch, dass die Medien im 21. Jahrhundert sehr wohl Interesse am Satanismus zeigen sowie auch an korrekter Information interessiert sind. Ist die Zeit der „Satanic Panic“ aus den 1980ern doch Vergangenheit?
Leider gibt es immer wieder wie überall schwarze Schafe, die versuchen, einen Bericht über Satanismus und die Church of Satan so zusammenzubekommen, dass der Nutzen dieses Berichtes alleine im Sinne der Reporter und Reporterinnen und ihrer Karriereleiter ist. Wenn man es genau betrachtet, ist so in Interview oder eine Reportage mit der Church of Satan und deren Vertretern spannend wie eine Kochsendung, in der man lernt, wie der Fisch auf dem Grill nicht anbrennt. Sehr spannend, sage ich! Aber nicht für die Allgemeinheit oder wie ich sie nenne, die tote Masse! Diese Menschen wollen Action, Gewalt, Sex und Bilder, die ihr moralisches und herdendenkendes Leben für genau 10 Minuten aus den Bahnen wirft. Für diese Menschen ist Satanismus und dessen Auslebung nur dann der Wahrheit entsprechend, wenn der Altar mit einer nackten Frau geschmückt ist. Dass es hierbei um ein theatralisches Schauspiel handelt, werden sie nie begreifen. Müssen sie auch nicht, denn Satanismus ist eine Philosophie für die „Alien Elite“.
Eine interessante Erfahrung ergab sich auch diesen Sommer, als mich eine Reporterin (Joyce Fan) der Fernsehsendung Galileo des deutschen Senders ProSieben anschrieb. Sie würde doch gerne einen Bericht (ca. 10 Minuten) über die Church of Satan drehen. Dafür würde sie gerne Zutritt zu unserem Tempel bekommen und unseren Alltag im Tempel drehen. Ich erklärte ihr zunächst einmal, dass die Church of Satan keinen Tempel oder sonst eine Kirche habe. Wir sind eine Gemeinschaft von Individualisten, die eigenständig ihr individuelles Dasein leben. Mit dieser Antwort war die Reporterin nicht zufrieden. Auch mein Angebot eines persönlichen Interviews vor der Kamera stimmte sie nicht zu. Unzählige Mails gingen hin und her, bis sie endlich begriff, dass die Kirche, die sie sucht, so nicht existiert. Hätte sie es sich doch so einfach machen können und auf unserer Homepage zuerst ausführlich informiert! Meine gestohlene Zeit schenkte ich ihr obendrauf. Fazit war, dass sie in Wahrheit keinerlei Interesse an der Wahrheit hatte, sondern bloß sensationslüstern eine Show wollte.
Dieser kleine Bericht soll den zukünftigen Medien und ihren Anfragen eines bewusst werden lassen: Informieren Sie sich, bevor sie ihre Anfragen senden, ausführlich über Satanismus und die Church of Satan. Auf der Homepage churchofsatan.com findet man genug grundlegende Informationen, um solche unseriösen Anfragen wie die von Galileo ProSieben wegen chronischer Aussicht auf Erfolglosigkeit gleich komplett zu unterlassen.