PROLOGESSAYSÜBERSETZUNGENSATANISCHE LITERATURINFO FÜR DIE MEDIENUNTER ANDEREM

Macht was aus eurem Leben!

Anton Szandor LaVey

Soweit es mich betrifft, möchte ich, dass meine Organisation, die Church of Satan, als eine Clique für die wechselseitige Unterstützung derer existiert, die sich schon mit anderen Dingen und Interessen beschäftigen als organisatorischem. Ich habe oft gesagt, dass ich mir die Church of Satan als eine Organisation der „Nicht-Vereiniger“ wünschen würde. Die Mitgliedschaft braucht Unabhängigkeit nicht in Frage zu stellen. Eine Mitgliedschaft sollte auf Respekt basieren anstatt auf Verzweiflung, Respekt für eine Reihe von Prinzipien und für andere Männer und Frauen, die diese Prinzipien teilen, jedoch nicht von einer Organisation abhängig sind, die ihrem Leben Inhalt gibt. Die offensichtliche Frage, die sich unmittelbar stellt, ist „Wozu würden solche Menschen dann die Church of Satan brauchen?“ Die Antwort ist: „Gar nicht, außer sie kann ihnen nützlich sein.“ Mitgliedschaft sollte das Leben eines Menschen bereichern anstatt als Ersatz dafür herzuhalten.

Jemand, der sich gegen eine Mitgliedschaft in der Church of Satan sträubt, obwohl er oder sie daraus einen Nutzen zieht, sei es persönlich oder finanziell, ist aber nicht unabhängig, sondern schmarotzt bloß. Demzufolge stößt jede prahlerische Ablehnung der Organisationszugehörigkeit, die auf persönliche Freiheit und Unabhängigkeit pocht, auf taube Ohren. Es ist Plünderei der übelsten Sorte. Es ist das schmarotzerhafte Dasein des Groupies, des Trittbrettfahrers, der lästigen Laus, des Kiebitzes, des Schnorrers, des Günstlings, des Bettlers, der vor dem Restaurant herumlungert und die Gäste beim Weggehen anquatscht. Es ist nichts Bewundernswertes daran, mit „Unabhängigkeit“ hausieren zu gehen, während sich die eigene Existenz aus einer Gruppe nutzbringend verlinkter, aber individuell produktiver Menschen nährt, im gegenständlichen Fall Mitglieder der Church of Satan. Übersetzung: Sie wollen alle Vorteile der Zugehörigkeit, aber ohne die damit verbundenen Pflichten.

Es wird damit argumentiert, dass, satanisch gesagt, jemand, der im Sinne des vorher Angeführten alles auf einmal haben kann, mehr Macht hat. Meine Antwort darauf ist: „Fein, aber nicht mit meiner Clique.” Und wenn Leute in meiner Truppe solche Taschenspielertricks unterstützen, sollten sie in der Folge die Church of Satan verlassen und ihr eigenes Ding machen. Glaubt nicht, solche parasitären Winkelzüge selber durchziehen zu können. Es wird nicht sauberer, wenn ihr es macht. Wenn eure Freiheit vor der Spitze meiner Nase endet, dann endet euer Vorteil ein schönes Stück weiter weg davon.

Mitglieder der Church of Satan mögen ihre Ziele nicht zu ihrer vollständigen Zufriedenheit erreichen, aber sie haben Ziele. Die Besten unter ihnen haben bereits Schritte unternommen, um diese Ziele zu verwirklichen. Die Church of Satan sollte dabei als Impulsgeber für vorhandene Energien dienen.

Ursprünglich veröffentlicht in Satan Speaks (Feral House, 1998).

Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Church of Satan, 2018. Alle Rechte vorbehalten.