PROLOGESSAYSÜBERSETZUNGENSATANISCHE LITERATURINFO FÜR DIE MEDIENUNTER ANDEREM

Satanische Falschspieler

Da Anton LaVey Satanismus so populär gemacht hat, will jetzt jedermann auf den Zug aufspringen. Wenn Sie neu sind im Reich der Finsternis und plötzlich das Feuer Satans in sich brennen fühlen, seien Sie gewarnt: Es sind unmoralische Individuen da draußen, die Jagd auf Sie machen; die behaupten, aus Ihnen über Nacht einen großem Magier der schwarzen Künste zu machen; die Gefolgschaft und Aktivitäten mit „wahren Meistern“ versprechen; die unüberprüfbare Verbindungen mit der Church of Satan oder vergleichbare Abstammungen für sich in Anspruch nehmen. Mit dem stetigen Wachsen des Internets ist das Ganze exponentiell angewachsen und Ihre Wachsamkeit wird permanent auf die Probe gestellt, während Sie die Hoheitsgewässer des Cyberraumes beschreiten. Wir nehmen an, dass Sie die Cold Reading-Fähigkeiten eines Schaustellers entwickeln werden statt die Naivität einer Zielscheibe. Dazu, lieber Neuling, sagen wir Ihnen ein wenig, wo es lang geht. Hier ist eine Liste von Ratschlägen, wie pseudo- und antisatanische Gruppen zu erkennen sind, die aus dem Boden geschossen sind, seit LaVey die ursprüngliche Church of Satan gegründet hat:

1.
Passen Sie auf, wenn jemand behauptet, in direkter Kommunikation zu Satan zu stehen. Diese Art von Mystizismus zu verkaufen ist genau wie das Christentum, das die Menschen für Jahrhunderte in Ketten der Unwissenheit gelegt hat. Es ist eines der Dinge, gegen die wir ankämpfen.

2.
Halten Sie Ausschau nach Kauderwelsch und Geheimnissen, an denen nur „Eingeweihte“ beteiligt sein können. Sobald Sie einmal durch die langwierige und radikal erzwungene „Rangordnung“ hindurch sind, werden Sie erkennen, dass es in Wirklichkeit keine Antworten gibt, nur noch mehr Geschwafel. Wenn jemand etwas zu sagen hat, dann sollen er es sagen. Wenn nicht, wird er irgendwie so tun, als ob.

3.
Schauen Sie auf das Datum des Urhebernachweises. Vieles von dem Esoterischen, das Sie von sogenannten Meistern als „Weisheit“ oder „Offenbarung“ erhalten, kommt direkt von Anton LaVey, der Church of Satan oder unseren Mitgliedern. Akzeptieren Sie die Abhandlungen, die Sie vielleicht erhalten, nicht als einem großartigen Geist entsprungen, wenn sie höchstwahrscheinlich aus Unterlagen geklaut wurden, die von uns vor Wochen, Monaten oder Jahren herausgegeben wurden. Wenn prominente Schriftsteller täglich abschreiben, dann kann man wohl annehmen, dass okkulte Schreiberlinge die ersten sind, die ebenso verfahren. Der Unterschied zwischen rechtmäßigen Schriftstellern, die das machen, und „Dämon Ölig“ ist aber, dass „Dämon“ in seine Artikel widerliche Attacken auf die Church of Satan einstreut, während er von uns stiehlt. Das ist die christliche Art - die „Anderen“, die nicht im Besitz der „wahren Botschaft“ sind, werden heruntergemacht. Letztlich läuft alles nur auf noch mehr Schmarotzertum hinaus; ohne uns würden diese Ersatzsatanisten vertrocknen und in alle Winde verweht werden.

4.
Die am meisten schmarotzenden „satanischen“ Zirkulare beinhalten unweigerlich eine freizügige Dosis von Hetze gegen LaVey. Die masochistischen Bedürfnisse ihrer Herausgeber werden als „lebendiger Austausch“ ausgelebt. Ihre Hauptstütze ist oft der Nachdruck irgendeines Briefes, Pro oder Kontra, von einem, der in der Lage ist, ein Schreibwerkzeug zu halten oder auf der Tastatur eines Computers oder einer Schreibmaschine herumzuklopfen. In der Antwort auf solche durchsichtigen Vorgangsweisen ist es unsere Politik, Widerlegungen mit zwei Zugeständnissen zu eröffnen:

1) „Ich weiß, dass Sie ein Masochist sind und sich an feindseligen Wortgeplänkeln ergötzen.“ und 2) „Was auch immer ich schreibe oder sage, wird Sie wieder für sechs Monate in Gang halten.“ Die Satanische Bibel rät, alle Dinge zu hinterfragen - aber es hilft dabei, dass man in der Lage ist, zu denken, und zwar vorher.

5.
Die meisten pseudosatanischen Gruppen haben nur ein kurzes Leben, es geht ihnen bald das Geld aus, der Enthusiasmus oder die Dummen. Ein einfacheres Spiel kommt daher und sie sind weg, in eine andere Richtung.

6.
Wie geht man mit Anton LaVey und der Church of Satan um? Das ist heikel - einige Gruppen spielen momentan das christliche Spiel, mit der einen Hand Lorbeer auszuteilen, während sie ihrem Vorläufer mit der anderen Hand das Messer in den Rücken stoßen. Andere sind weniger subtil und nehmen kühn für sich in Anspruch, die „wahre“ oder „weiterentwickelte“ Church of Satan zu sein. Damit ihr Grundprinzip funktioniert, müssen sie Sie irgendwie davon überzeugen, dass der Autor der Satanischen Bibel nicht den reinen Satanismus vertreten hat, dass seine Organisation in den Händen seiner Nachfolger schief läuft und dass ihre neue (oder „historisch authentische“) Abart jetzt die wahre Lehre ist. Noch andere ignorieren Anton LaVey einfach völlig und hoffen, dass es Ihnen nicht auffällt.

Es gibt diejenigen, die sich Elemente der Church of Satan aneignen wie auch jene, die vorgeben, die Church of Satan zu sein. Ihr Ringen um Aufmerksamkeit reicht von ungeschickt fotokopieren Mitteilungsblättern bis zu aalglatten Webauftritten. Lassen Sie sich nicht von unautorisierten Grotten, gefälschten Orden vom Trapezoid, dummen Kommunikationsnetzwerken, First (Second oder Third) Churches of Satan, Kirchen Satans, verschiedenen und diversen pathetischen Priestern (so gut wie immer von der „Hohepriester“-Fraktion – Anton LaVey fragte einmal, „Wo sind eigentlich all die niedrigen Priester?“), räudigen Magistern und anderen diabolischen Schwindlern zum Narren halten, die auf der Suche nach bösartigen Klagen wegen Geschäftsstörung sind, während sie ihren Mangel an Originalität zur Schau stellen. Deren Trick ist, Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen (davon leben sie) und Sie dann von Ihrem Geld zu trennen. Die wissen kaum etwas über Satanismus, aber davon, die Trottel zu filzen, haben sie wenigstens einen Funken einer Ahnung.

7.
Hüten Sie sich vor einer Anrede wie „Sie sind vielleicht nicht intelligent genug, um uns beizutreten.“ Der einzige Weg, wie Sie sie vom Gegenteil überzeugen können, ist es, beizutreten! Von den ersten Unterlagen an, die Sie bekommen, haben Sie ständig das Gefühl, dass Sie sich beweisen und verteidigen müssen. Lassen Sie sich nicht von glitzernden Grafiken im Web täuschen, großen Worten, netten Druckschriften und/oder kunstvollem Papier ... und davon jede Menge. Wahrer Satanismus baut das Ego auf, er reißt es nicht in Stücke.

8.
Seien Sie auf der Hut vor Kulten, die Sexorgien und Drogen oder das Töten von Tieren im Namen Satans anbieten. Wie Sie wohl wissen, ist das alles kein Teil satanischer Praktiken. Diese Anführer kopieren die hirnrissigen Horrorgeschichten diverser Medienberichte und Shows und wissen offensichtlich weniger als Sie. Benützen Sie gesunden Menschenverstand. Lassen Sie sich von niemand für seine eigenen Perversitäten missbrauchen; überprüfen Sie sorgfältig alle Motive.

9.
Prüfen Sie sorgfältig solche Gruppen, die sich als Vermittler zwischen Ihnen und Satanismus darstellen, die behaupten, sie können Sie lehren, ein Satanist zu sein. Anton LaVey schrieb die Satanische Bibel, genauso wie seine anderen Bücher, so, dass sie direkt verständlich sind – sinnlich und nicht esoterisch. Es braucht keinen „Lehrer“, kein „Guru“ muss diese Texte für Sie auslegen. Wenn Sie ein Satanist sind, fühlen Sie die Ideen seiner Werke in Ihnen schwingen und wissen, dass dies für die Person, die Sie bereits sind, richtig ist – Sie sind ein geborener Satanist, Sie müssen nicht erst einer werden.

Diejenigen, die Kurse anbieten, um Ihnen Satanismus zu „lehren“, schröpfen die Leichtgläubigen. Kaufen Sie die Bücher von Anton LaVey, schauen Sie seine Videos, lauschen Sie seiner Musik und erforschen Sie die Arbeiten anderer Satanisten, die er inspiriert hat. Verwenden Sie ihren eigenen Verstand, das zu begreifen, so wie von LaVey vorgesehen, und lachen Sie die aus, die närrisch genug sind, ihr Geld an aufgeblasene Professoren zu verschwenden.

10.
Einige andere Gruppen, vor denen man sich in acht nehmen sollte:

1) Feministische, an Wicca orientierte, bewusstseinsfördernde Gruppen, die mehr am Runtermachen von Männern als an Magie interessiert sind; 2) New Age-Gruppen, die LaVeys Konzepte fördern, aber das schreckliche „S“-Wort vermeiden; 3) Mit Kauderwelsch überladene Christen, die sich als Satanisten verkleiden; 4) Klubs für einsame Herzen, die vortäuschen, elitär satanische Rituale auszuführen.

Alle oben angeführten unterliegen Rudelkämpfen, kleinlichen Eifersüchteleien und Rivalitäten. Sie sind ein sicherer Hafen für engstirnige Menschen, die versuchen, vorweg Spiele zu spielen und dabei den Schutz einer Gruppe vorziehen, anstatt wirklich daran zu arbeiten, das anzuwenden, was Anton LaVey geschrieben hat.

Das heißt aber nicht, dass alle Gruppen der Bewegung Satanismus gegenüber kontraproduktiv sind; es gibt viele, die produktive, unterstützende Zweige der Church of Satan sind. Wie verschiedene Divisionen einer Armee können diese verschiedenen Orden ein Bildnis Satans über ein anderes stellen, aber sie sind alle in Einklang, kommunizieren untereinander und arbeiten auf dasselbe Ziel hin.

Aber Sie müssen darauf vorbereitet sein, die Wahrheit und die Falschinformationen auseinanderzuhalten. Lassen Sie sich nicht von selbsternannten „Meistern“ zum Narren halten, ob sie nun weiße Roben tragen oder schwarze. Sie versuchen, alles, was Sie in Richtung Ego und Identität aufgebaut haben, irrezuleiten und zu untergraben. Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es das vielleicht auch. Wenn Sie in Kenntnis von alledem die Wahl treffen, sich mit irgendeiner pseudo- oder antisatanischen Gruppe einzulassen, können Sie sich ohne weiteres von der Church of Satan ausgeschlossen finden. Gewarnt sein heißt gewappnet sein.